Ich als Ex-Raucher, muss mich hier mal ein wenig auslassen über diesen groben Unfug, der in der politischen Diskussion getrieben wird. Welche Motivation und besser noch, welche Legitimation können die Mitglieder unserer Regierung haben, die Verbreitung von Gift innerhalb der Bevölkerung, mit den Worten: „Es muss (weiterhin) möglich sein, in der Öffentlichkeit, eine Zigarette zu rauchen.“ zu verharmlosen? Und dies offensichtlich ohne ein loderndes Glütchen Anstand. Ich weiß nicht, wie Edmund zu der Sache steht, aber ich konnte mir dieses Bild-Zitat gerade nicht verkneifen.
Mal im Ernst: Ich kann mich – für meinen Teil – nicht daran erinnern, als Raucher anderen Menschen mein Laster aufgedampft zu haben, noch sie genötigt zu haben, dieses mit mir zu teilen.
Raucher, die sich die Inhalation ätzender Gase und der damit verbundenen Gifte romantisch vorstellen und Menschen, die in unmittelbarer Umgebung, ob des erstickenden Qualmes um Luft ringen, der Diskriminierung bezichtigen, sollten lieber – zumindest für einen Augenblick – Ehrlichkeit beweisen und zu Ihrer Sucht stehen. Eine Entschuldigung wäre wohl eher angebracht.
Ich finde es erstaunlich, wie nach einer längeren Periode des Fernbleibens von Räucherkammern, wie beispielsweise Restaurants, ein einziger einstündiger Aufenthalt in einem solchen Etablissement, bei mir am nächsten Tag einen Husten auslöst. Bitte mich nicht falsch zu verstehen. Ich bin kein Einsiedler. Doch unter diesen Umständen, stelle ich mir rauchfreie Abende einfach wundervoll vor. Ein Gewinn für alle Beteiligten. Auch für die Raucher.
Ich weiß nicht, ob sich die Tabaksteuer mit den Gesundheitskosten, die durch weniger Raucher reduziert werden könnten, aufrechnen lässt. Und ist nicht allein schon dieser Gedanke makaber? Mir ist auch nicht genau bekannt, wieviele Arbeitsplätze in der Zigarettenindustrie damit verbunden sind. Ebenso bin ich der Ansicht, dass „moderate“ Drogen legal sein sollten. Von mir aus, dürfen es sogar alle sein. Solange es ein privates Vergnügen ist. „Stört es sie, wenn ich rauche?“ „Keineswegs. Von mir aus, können sie auch brennen.“
Ich finde, die Zeit ist reif, dass auch in Deutschland, die Vernunft Einzug hält. Ohne Marsch, meine ich jetzt. In Ländern, in denen man befürchtete (ich weiß immer nicht, wer das befürchtet. Die Lobby? Journalisten? Wer?), dass ein komplettes Rauchverbot in Gaststätten nicht funktionieren würde (Italien, Irland, …), sind meine Vorstellung der Herrlichkeit und eine wünschenswerte Konsequenz auch für unser Land.
Weder sind die befürchteten Einbußen eingetreten, noch gab es Schwierigkeiten mit der Durchsetzung dieses Verbotes. Erstaunlich, nicht? Stattdessen sind die Einnahmen der Gastronomen tatsächlich gestiegen, da die Menschen länger sitzen bleiben (können) und mehr konsumieren. Möglicherweise auch, weil mehr Gäste kommen.
Jetzt fällt es mir auch wieder ein, wer die Befürchtungen hat(te): Die Lobby, also die Zigarettenindustrie, deren selbst erstellte Gutachten immer zu demselben Schluss kommen, dass ein Rauchverbot, die Umsätze zurückgehen lässt. Erstaunlicherweise kommen alle anderen Gutachten, die nicht mit Philipp Morris in Verbindung stehen, zu gegenteiligen Ergebnissen. Und nun sind diese Makulatur, da uns die Realität gezeigt hat, dass es mit einem solchen Verbot allen besser geht. Ja, auch den Rauchern. Ich weiß, wovon ich rede.
Gegenseitiger Respekt ist immer angebracht, aber im Moment, vielleicht etwas mehr der Gesundheit gegenüber.